Sören Aabye Kierkegaard: Es ist wahr, was die Philosophie sagt, dass das Leben rückwärts verstanden werden muss. Aber darüber vergisst man den andern Satz: dass vorwärts gelebt werden muss.» –
Kierkegaard war einer der wichtigsten Philosophen Europas und vermutlich derjenige unter ihnen, der die Existenzphilosophie begründete. Die befasst sich mit der Existenz des Menschen – mit unserer eigenen Existenz sollten wir uns aber auch selbst befassen.
Rückwärts verstehen, vorwärts leben ist eine sehe bekannt Aussage von Kierkegaards.
Denn Kierkegaard brachte schon im 19. Jahrhundert eine Weisheit auf den Punkt, die uns auch heute noch bei der Ausrichtung von Denken und Handeln dienen kann.
Rückwärts verstehen…
Halten Sie sich in Gedanken einmal die letzten paar Wochen vor Augen. Welche Entwicklungen haben sich ergeben? Was waren Ihre Leistungen? – Von Ihrem jetzigen Standpunkt aus betrachtet, wird das Ganze wahrscheinlich aussehen wie eine eng zusammenhängende Kausalkette:
Weil Sie an Tag X an Ort Y waren, haben Sie zufällig Fakt Z in Erfahrung gebracht, der Ihnen später dabei half, eine Aufgabe gut zu lösen, was dazu führte, dass… Nur, dass sich Ihnen, während Sie noch mitten im Prozess steckten, die grösseren Zusammenhänge vermutlich gar nicht erschlossen haben!
Entwicklungen und Bewegungen im eigenen Leben – auch im Berufsleben – setzen wir immer erst hinterher, also rückwärts, zu einem grossen Ganzen zusammen, wenn es zum Verarbeiten von Information kommt. Dass unser Leben in der Retrospektive aussieht wie ein nahtlos aneinander gefügtes Mosaik, in dem jedem Steinchen ein ganz besonderer Zweck zukommt, verdanken wir erst der Selbstreflexion.
…und vorwärts leben
Wir müssen also den Weg erst hinter uns gebracht haben, um ganz verstehen zu können, wie und warum er uns an genau dieses Ziel geführt hat – obwohl Sie und ich, wie wahrscheinlich alle Menschen, dennoch in Gedanken nach vorne leben. Natürlich versuchen wir an jeder Weggabelung, uns bewusst in die Richtung eines ganz bestimmten Zieles zu bewegen.
Doch erst später erkennen wir, ob das auch so geklappt hat, wie wir es uns vorgestellt haben. Selbstreflexion, also der Blick zurück, kann uns jedoch dabei helfen, Denken und Handeln auf die Zukunft auszurichten: Wo bin ich, wie bin ich dort hingeraten? Wer bin ich, und wie bin ich so geworden? Welche Mittel und Fähigkeiten habe ich zur Hand, und wie habe ich diese bereits eingesetzt? Erst wenn wir Antworten auf diese Fragen haben, können wir daraus Selbstvertrauen schöpfen und unsere Gedanken ausrichten in eine selbstbestimmte und zielorientierte Zukunft.
Checkliste: Gedankenanstösse für die Standortbestimmung
Selbstreflexion – das klingt erst einmal einfach, doch viele Menschen tun sich damit überraschend schwer. Damit Sie nicht mehr die Summe der Reaktionen auf Ihre Aussenwelt sind, sondern ihre Essenz in Ihr Handeln mit einbringen können, müssen Sie die aber erst einmal entdecken.
Hier finden Sie einige Gedankenanstösse zum Thema Selbstreflexion mit Fokus auf das Rückwärts-Verstehen.
- Werdegang: Welche ganz eigenen Erfahrungen haben Sie gemacht und welche Stärken oder Schwächen ergeben sich daraus?
- Umfeld: Was hat Sie von Ihrem Umfeld abgehoben, und wie hat Ihr Umfeld auf Sie eingewirkt?
- Erfolge und Niederlagen: Was waren bisher Ihre grössten Leistungen und Erfolge, im Beruf oder Privatleben? Was waren Ihre Schwierigkeiten und wie haben Sie diese behoben? Woran sind Sie gescheitert?
Waren Sie schon einmal in einer Situation, in der Ihnen Selbstreflexion weitergeholfen hat? Oder glauben Sie, vorwärts leben geht auch ohne rückwärts verstehen? Ich freue mich, von Ihnen zu hören!
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