Michael Chodorkowski – erinnern sich noch an ihn? Er lebte 2013 nach seiner Entlassung aus dem Gefangenenlager in Sibirien in der Schweiz. Und heute in London. Ich habe sein Buch «Mein Weg» gelesen und bin ab der Persönlichkeit von Michail Chodorkowski beeindruckt. Was will uns Chodorkowski sagen?
Das eigene Leben als Währung?
Wie man ein Leben am Abgrund gestaltet, kann man sich nicht vorstellen. Doch wir bekommen Einblick in ein Leben in diesem Abgrund.
Ungewöhnlich. Dass in diesem Abgrund man sich für Mitgefangenen einsetzt und dabei sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, das ist ungewöhnlich.
Legitimität. Ist es legitim, sich einen Oligarchen als Vorbild für ethisch korrektes Verhalten auszusuchen. Urteilen Sie selbst.
Wir leben ein Leben in einer relativen Unbekümmertheit. Wir leben in einem politisch eher sauberen Umfeld. Einem Umfeld, wo im Prinzip jedermann Gehör finden kann. Natürlich kann man das alles auch relativieren. Doch im Grundsatz würde ich sagen, ist es so richtig, wie ich es schreibe.
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Das eigene Leben – als Währung betrachtet
Michael Chodorkowski trat im Lager viermal in einen Hungerstreik. Einmal ging es darum, eigene Interessen durchzusetzen, doch dreimal darum, sich für die Mitgefangenen einzusetzen.
Was hier beeindruckt hat, ist die Kompromisslosigkeit seines Streiks.
Die Wärter seien so geschult, dass sie sofort erkennen würden ob jemand auf Show mache oder ob es ernst sei.
Das beutet, das Ergebnis ist digital: sich durchsetzen oder sterben. Dazwischen gibt es nichts. Und wer einen Hungerstreik abbricht, ohne seine Forderungen durchgesetzt zu haben, der hat verloren – für immer.
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Wille und Beharrlichkeit von Michail Chodorkowski
Ich war fasziniert. Also kaufte mich mir sein Buch «Mein Weg». Auf über 600 Seiten ist zu lesen, wie er seine Karriere aufgebaut hat und wie er zum reichsten Russen geworden ist. Bis Chodorkowski Putin zu gefährlich geworden ist und er ihn in einem sehr umstrittenen Prozess eliminiert hat. So viel zu Chodorkowski über Putin.
Chodorkowski schildert seinen eigenen Charakter in seinem Buch „Mein Weg“ wie folgt:
«Eine Fähigkeit, die ich immer gehabt habe und dir mir im Gefängnis sehr nützte, ist, dass ich mich völlig auf eine Aufgabe konzentrieren und dabei alle unnötigen Gedanken abschalten kann. So eine Art gelenkte Depression. Ich kann einen ganzen Arbeitstag, acht Stunden lang, diszipliniert über einen einzigen Produktionsauftrag nachdenken.
Es sind dies Eigenschaften, die wir uns zum Vorbild nehmen können. Denn gerade in der heutigen Zeit ist es unglaublich schwierig, ob den dauernden Ablenkungen den Fokus zu behalten. Wir sind ständig hin und her getrieben über Angebote, emotional aufgeladene Kampagnen und einer dahinter verborgenen Black-Box. Denn wir haben selten Transparenz über das, was uns angeboten wird. Mehr über Chodorkowski können Sie hier erfahren.
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Die Kompromisslosigkeit von Michael Chodorkowski»
Russland befand sich nach dem Zusammenbruch der UDSSR in einem Zustand, wo die Gesetze noch nicht so griffen, wie heute und es viele Schlupflöcher gab, die man nutzen konnte. Chodorkowski war kompromisslos darin, sich die Vorteile zunutze zu machen. Er war auch kompromisslos darin, nicht gegen die damaligen Gesetze zu verstossen. Und er war ebenso kompromisslos darin, weil es jegliche Art von Korruption zu unterbinden galt. Er lebte trotz der Härte seiner Entscheide immer auch eine hohe Ethik, die sich stark daran orientierte, dass es seinen über 100.000 Mitarbeitern gut ging.
Man kann diese Haltung infrage stellen. Doch gehen wir mal davon aus, es war seine Haltung. Dann können wir sagen, so muss man im Business leben. Nicht wahr.
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Was lernen wir daraus?
Ich erlebe viele Leute mit Absichten, Ideen, Wünschen etc. Leider erlebe ich sehr wenige Leute, die wirklich beharrlich ihren Weg gehen und konsequent an ein Ergebnis glauben. Es braucht Konsequenz, Beharrlichkeit und ein gewisses Mass an Unerschütterlichkeit, die nie daran zweifeln lässt, ob das angestrebte Ergebnis eintritt oder nicht. Die einzige Frage ist nur: Wann?
Die Gefahren der Ablenkung sind heute so gross, dass es sehr viel Disziplin benötigt, seinen geplanten Weg nicht zu verlassen.
Ob Sie an Gewicht verlieren wollen, sich ein Fitness-Programm aufbauen oder ein ehrgeiziges Projekt realisieren wollen. Es geht immer ums Gleiche: Sich konsequent und ohne Ablenkung auf ein Ergebnis zu fokussieren. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.
Darauf baue ich die folgende Frage auf:
Sind Sie in Ihrem Verhalten konsequent oder stur?
Konsequent, indem Sie einen eingeschlagenen Weg ablenkungsfrei und zielorientiert durchlaufen. Und gleichzeitig auch immer wieder hinterfragen.
Oder stur, indem Sie einfach einen Weg laufen, den Sie einmal gestartet haben. Nicht reflektierend. Einfach sinnlos losrennend.
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Wie konsequent sind Sie?
Die Frage nach Ihrer Konsequenz ist bedeutend. Denn nur wenn Sie konsequent sind, haben Sie die Chance, Ihren Weg, den Sie gewählt haben, auch nicht zu verlassen. Diese Herausforderung begleitet uns jeden Tag. Gerade die Werbungen in den sozialen Netzwerken lenken uns immer wieder ab. Denn jede Werbung ist psychologisch aufgebaut. Damit sie uns psychologisch triggert
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Meine Fragen und Ihre Antworten
- Wie konsequent sind Sie im Handeln?
- Erinnern Sie sich an eine Situation, wo ganz einfach stur Ihren Weg gelaufen sind?
- Was ist für Sie die wichtigste Erkenntnis aus diesem Beitrag?
Woher nimmt ein Mensch die Energie, um so zu handeln? Ich freue mich über Ihren Kommentar!
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Bewertungen in Trustpilot
Es ist -wie Sie selbst geschrieben haben- eine Charakterfrage. Und leider kann man die Grenze zwischen “Beharrlichkeit” und “Sturheit” nicht so genau fassen. Sicherlich sind die, die ein großes Ziel erreicht haben in einem gewissen Maße konsequent und beharrlich, aber genauso gibt es sicherlich genügend Menschen, denen diese Beharrlichkeit wenn nicht zum Verhängnis wurde, so doch ihr Leben ggf. ins Negative gewandelt hat.
Richtig. Man sollte sich immer die Frage stellen: Bin ich nun konsequent oder stur. Oder konsequent stur. Oder stur in der Konsequent. Egal. Entscheidend ist, dass man Verantwortung für sein Handeln überrnimmt. Da tun sich viele schwer damit.
Sehr schöner Artikel. Respekt für diesen Mann. Dass er sich durch einen Hungerstreik für seine Mitgefangenen einsetzt ist beeindruckend. Ich weiß nicht, was ich getan hätte. Aber auf jeden Fall war er mutig. Gut, dass er jetzt in Freiheit leben kann.
Es ist vielmals so, dass man von falschen Leuten kritisiert wird, weil die mit ihrer Kritik entweder andere Menschen manipulieren möchten oder weil Sie vielleicht nur einfach neidisch sind. Da ich seit jeher von ganz unterschiedlichen Menschen und Gruppen umgeben war, kann ich sehr gut Menschen auseinanderhalten. Mein bester Kritiker war mein Ex-Freund Markus, welcher trotz Kritik (wir waren Politisch extrem auseinandergesetzt und trotzdem konnten wir immer aus jeder Diskussion neue Erkenntnisse ziehen) immer den Anstand, den Respekt und die Offenheit ganze 6 Jahre beibehalten hat (ich natürlich auch). Ich bin froh, dass ich heute noch Kontakt zu Markus habe und hoffe, dass ich auch in Zukunft noch mehr Menschen (Frauen und Männer) wie Markus, kennen lernen darf. Manuela Eugster