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Provokation als Erfolgsrezept. Wie werden Sie so wahrgenommen.

Provozieren und dabei den Anstand verlieren – leben wir in der richtigen Zeit?

Es gibt Situationen, da stosse ich an Grenzen. Vor allem dann, wenn die Selbstinszenierung Formen annimmt, die ich als Mensch mit gelebten Werten und gelebtem Anstand stossend, unanständig und vielleicht sogar widerlich empfinde.

Vielleicht «leide» ich darunter, dass mich meine Eltern so erzogen haben, dass ich mich hier einfach empören muss.

Provokation und Anstand – passt das zusammen?

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Provokation ein Thema, das zum Alltag gehört.

Vulgäre Provokation? Vulgär sein, schafft Aufmerksamkeit. Glauben Sie mir, das wirkt. Mehr dazu weiter unten.

Oder sich mit einer grossen Klappe Aufmerksamkeit verschaffen: Je lauter die Klappe, umso mehr vermeintliche Kompetenz wird markiert. Ich denke da gerade an die amerikanische Politik, die sich auf den Rest der Welt ausweitet.

Werden Sie als das wahrgenommen, als das, was Sie sind: Laut, provokativ und vermeintlich kompetent. Oder zurückhaltend, reflektierend und respektvoll?

Auslöser für diesen Beitrag ist ein Buch, das mir wieder in die Hände gefallen ist. Ein Buch aus den Jahren vor 2014. Jetzt denken Sie, das ist doch kalter Kaffee. Ich sage Ihnen, die Dame, die dieses Buch geschrieben hat, war ihrer Zeit voraus.

Hier ein paar Satzfragmente daraus.

  • Der Chef, ein Arschloch!
  • Warum realisiert der Chef nicht, dass er ein Idiot ist?
  • Wie geht man mit einem neurotischen Chef um?
  • Der echte Chef, ein ausgestorbenes Wesen.
  • Vom Alpha-Tier zum Leader.
  • Auch der Schweiz gibt es Arschlöcher als Chef.
  • etc. Weiter möchte ich nicht gehen.

Klicken Sie hier und lesen Sie das Interview

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Wie erreiche ich eine Grossauflage?

Das Buch wurde vermutlich in der Absicht verfasst, eine Grossauflage zu erreichen. Ob die Grossauflage erreicht wurde, kann ich nicht beurteilen. Doch beurteilen kann ich, dass das, was da drin steht, auf keinen Fall mit meinen Erfahrungen zu tun hat.

Ich habe nie einen Chef erlebt, der sich gegenüber seinen Mitarbeitenden als Arschloch zelebriert hat oder von einem Teil der Mitarbeitenden so wahrgenommen wurde. Was ich hingegen erlebt habe, war oft die Passivität und lethargische Einstellung zur Arbeit, die dann dieses Chef-ist-ein-Arschloch Gefühl ausgelöst hat.

An einem Event in Frankfurt: Ich sprach mit einer Frau um die 50, die sich folgendermassen geäussert hat: «Ich schäme mich zu sagen, wo ich arbeite. Denn alle um mich herum warten auf den Feierabend. Und ich habe oft ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Arbeit gerne mache.»

Die Autorin des erwähnten Buches gibt sich als Expertin, ist jedoch in Ihren Themen umstritten und Expertin schon gar nicht. Vor allem dann nicht, wenn sie mit solchen Buchtiteln widerlichster Art Käufer finden muss. Irgendwie ist das tragisch.

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Selfbranding ist wichtig

Das Thema Selfbranding ist ein wichtiges Thema, weil in der Masse der Botschaften, Posts in den Sozialen Medien, E-Mails, Videos etc. die Individualität untergeht. Jeder bläst irgendetwas mehr oder weniger belangloses Zeug in die Welt hinaus, damit er wahrgenommen wird.

Wie schaffe ich es nun, wahrgenommen zu werden und damit auch noch ein positives Image zu pflegen? Das Thema Selfbranding wird irgendwann auch meinerseits hier in diesem Beitrag ein Thema, doch ist es für mich im Moment nicht prioritär. Ich greife das Thema nur auf, weil ich meiner Empörung Luft verschaffen will.

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Doch um was geht es?

Ich will es vermeiden, den Namen der Autorin zu nennen, denn ich verwende das Buch ja nur als Auslöser für meine Empörungs-Haltung. Denn ich meine, man sollte nicht alles unreflektiert auf sich eindringen und gefallen lassen. Auch wenn ich nicht direkt betroffen bin, stemme ich mich gegen diese Art der Kommunikation. Einer Kommunikation aus dem Niveau der untersten Schublade des Anstandes.

Die Autorin wurde in einer Zeitschrift interviewt. Hier ein Auszug daraus – Zitat:

Frage: «Sie sind Deutsche. Deutsche haben den Ruf, viel direkter zu sein als Schweizer. Sind sie denn auch eher Arschlöcher?

Antwort: Als Deutscher in der Schweiz kenne ich diesen Ruf und lebe schon ein paar Jahre damit. Dennoch sind mir auch hier Arschlöcher Schweizer Abstammung über den Weg gelaufen. Ich glaube, es gibt sie überall auf der Welt, und je höher wir in den Hierarchien schauen, umso mehr werden wir davon finden.»

Der Autor vertritt also die Meinung, dass Vorgesetzte A… sind.

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Sind denn die Deutschen Arschlöcher?

Wenn mir Deutsche sagen, die Schweizer sind so langsam, dann warte ich ein wenig, und noch ein wenig, damit der Deutsche ungeduldig auf meine Antwort wartet und sich bestätigt fühlt, dass die Schweizer langsam sind – und dann sage ich: «Ja das stimmt, die Schweizer sind oft langsamer als die Deutschen. Dafür haben sie mehr Zeit um nachzudenken, wie die Antwort lauten muss.»

Das Ergebnis ist dann meist, dass die Deutschen sprachlos sind. Und dann sage ich: «In Deutschland fühle ich mich oft wie ein «Meerschweinchen». Dann die Frage des Deutschen – und hier dauert es wieder eine ganze Weile, bis er mehr wissen will. «Meerschweinchen, warum denn das?». Dann meine Antwort: «Weil, wenn die Deutschen realisieren, dass ich Schweizer bin, die dann oft sagen – Jö ein Schweizer».

Denn ich habe es nie anders erlebt. Die Deutschen mögen die Schweizer. Ob da nun auch Arschlöcher dabei sind, kann ich nicht sagen. Habe noch nie eines erlebt. Auf beiden Seiten nicht. Denn meine Assoziation ist, dass das Arschloch einem Zweck dient. Der Erleichterung von Fäkalien.

Jetzt ist es wirklich so, dass mir oft ein Deutscher zu schnell redet und ich dann als langsamer Schweizer nachfrage, was der Deutsche jetzt sagen will. Doch würde ich in meiner «Überforderung» nie sagen; «Die Deutschen sind einfach Arschlöcher».

Weiter möchte ich nicht gehen. Ich will damit einfach sagen, dass man nicht pauschalisiert diese Arschloch-Aussage machen kann. Denn wenn es wirklich um ein Arschloch geht, dann stellt sich schon die Frage, wenn wir bei diesem Loch-Begriff bleiben – auf welcher Seite denn die diese Körperöffnung befindet.

Wenn Sie wissen wollen, um wen es hier geht, lesen Sie das Interview hier. Ob Sie das Buch kaufen wollen, überlasse ich Ihnen. Es ist Ihr Entscheid. Link zum Interview

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Sie hat keine Ahnung

Wenn die Autorin schreibt, wir können von Chefs lernen, die Arschlöcher sind, dann denke ich an Unternehmen, die alles daran setzen, gelebte Werte konsistent zu etablieren. Das ist extrem anspruchsvoll und geht nicht, ohne als Chef immer wieder das eigene Verhalten infrage zu stellen und immer und immer wieder auf seine eigene Wirkung zu achten.

Da haben in den Unternehmen so Körperöffnungen keinen Platz und können schon gar nicht als Vorbilder dienen. Doch genau das sagt der Autor: Nehmt diese Körperöffnungen-Chefs als Vorbilder!

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Ich verstehe das schon richtig

Die Autorin pflegt das A-Wort und möchte damit eine Aussage machen. Sie möchte eine Botschaft vermitteln und diese provokativ verpacken. Blöd ist einfach nur, dass die eher banale Botschaft nur wahrgenommen wird, wenn sie es in ein A-Wort verpackt ist. Es ist schwach, sehr schwach. Und es gibt Verlage, die das Zeug noch drucken lassen und verlegen.

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Meine Fragen und Ihre Antworten

  • Wie stellen Sie sich zum Thema Provokation und wie diese angewendet werden soll?
  • Wie unterscheiden sich die Deutschen von den Schweizern – und umgekehrt?
  • Wie reagieren Sie, wenn Sie provoziert werden?¨

 

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Fast sind wir am Ende dieser Seite angelangt. Was fehlt, ist nur noch Ihr Kommentar.

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trusptilot

16 Gedanken zu „Provozieren und dabei den Anstand verlieren – leben wir in der richtigen Zeit?“

  1. Ein sehr guter Beitrag zu einem Thema, welches mich derzeit auch beschäftigt. So beobachte ich z.B. in der deutschen Coachingszene genau diese Strategie der Provokation, die besonders auf Facebook genutzt wird und mittlerweile teils unangenehme Formen annimmt. Provokativere Statements mit einem gewissen Interpretationsspielraum halte ich persönlich noch nicht für verwerflich. Manche Coaches gehen jedoch mittlerweile dazu über, ihre Follower regelrecht zu beleidigen, zu beschimpfen und indirekt zu drohen. Z.B. nach dem Muster: „Wer meine pseudo-intellektuellen (oft philosophisch angehauchten) Statements nicht lobhudelt, und zwar so, dass es meine Publicity streichelt, der ist von vorneherein sowieso dumm“. Erdreistet sich dann doch ein Leser, unabhängig zu kommentieren, wird er vom Seitenbetreiber zunächst in übelster Form (teils mit Fäkalsprache) abgekanzelt und schließlich geblockt. – Das Erschreckende daran ist, dass es „scheinbar“ funktioniert, zumindest in der virtuellen Scheinwelt. Es gibt genug Fans, die sich emotional gerne zwischen Faszination und Abstoßung bewegen, anders kann ich mir persönlich dieses Phänomen nicht erklären. – Ich bin jedoch davon überzeugt, dass sich so etwas langfristig nicht durchsetzt und solch ein widerliches Verhalten eher ein Indikator dafür ist, dass den Provokateuren wirtschaftlich das Wasser eh schon bis zum Hals steht und die Provokation der letzte Strohhalm vor der Insolvenz ist.

    1. > besonders auf Facebook genutzt wird und mittlerweile teils unangenehme Formen annimmt.
      Ich stelle immer wieder fest, wie stark mich FB in meiner mentalen Fitness beeinflusst. Ich setzte mich da mit allen möglichen Lebenskonzepten auseinander. Doch ich kann FB nicht umgehen, da es für mein Marketing eine wichtige Plattform ist. So versuche ich dann eben mit Beiträgen in eine Richtung zu lenken, die ehre ein positives Ende nehmen.

  2. Lieber Herr Birri,

    Provokation hat immer etwas mit unserer Gesinnung zu tun. Also, was will ich mit dem Impuls, den ich setze erreichen! Auch wenn uns das nicht immer klar ist, weil wir „Sklaven“ unserer unbewussten Wertvorstellungen und Emotionen sind und Dinge ansprechen, die wir bei vollem Bewusstsein und vernünftigen Nachdenken so nicht gesagt hätten. Spätestens an der Reaktion unseres „Gegenübers“ merken wir unsere Gesinnung oder was unser unbewusstes Ziel war.

    Schlussfolgerung aus diesen Überlegungen ist, im Vorfeld sich ausreichend Gedanken über die Konsequenzen unserer Impulse zu machen, die wir setzen wollen. Dann ist es sicher keine Provokation mehr, sondern nur ein Auftakt für eine neue Richtung, die wir einem Gespräch/Kommunikation geben wollen.

    Ein schönes/schlechtes Beispiel für „Provokation“ oder nicht konsequent überlegten Entscheidungen war z.B. die Nominierung und Rücknahme des NDR von Xavier Naidoo als Vertreter von Deutschland für den Europäischen Song Contest.

    Beste Grüße
    Harald Leng

  3. Provokation (v. lat. provocare ‚hervorrufen‘, ‚herausfordern‘) bezeichnet das gezielte Hervorrufen eines Verhaltens oder einer Reaktion bei anderen Personen. Hierbei agiert der Provokateur bewusst manipulativ oder unbewusst in einer Weise, dass die provozierte Person oder Personengruppe ein tendenziell erwünschtes Verhalten zeigt.

    Da ich sehr gerne verkaufe (ich bin Verkäufer – sind wir im übrigen ALLE) liebe ich es, charmant zu provozieren. Natürlich unter Beachtung der von Herrn Birri zitierten Worten 🙂

    Provozieren Sie ruhig mit ungewohnten Sichtweisen oder benutzen Sie einen provokativen Ansatz, um Ihre Meinung zu vertreten – doch vergessen Sie dabei nie die Grundregeln des Anstandes und der Höflichkeit.

    Herzliche Grüße
    Ingo Ehrich

    1. Gefällt mir. Die sanfte Art der Provokation
      > Provozieren Sie ruhig mit ungewohnten Sichtweisen oder benutzen Sie einen provokativen Ansatz, um Ihre Meinung zu vertreten – doch vergessen Sie dabei nie die Grundregeln des Anstandes und der Höflichkeit.

  4. – Provokation lässt aufhorchen

    „Hören Sie auf zu jammern, als Führungskraft haben Sie versagt, wenn ……“
    „Können oder wollen Sie sich nicht verändern?“
    Provokation lässt aufhorchen, checkt blitzschnell die eigenen Verhaltens- und Denkmuster.

    – Provokation ist notwendig
    An so mancher Stelle im Leben ist es notwendig zu provozieren.
    Provokation ist für manchen ZeitgenossenIn ein probates Mittel, die Person aus der Reserve zu locken.
    Im Coaching kann die eine oder andere provokant gestellt Frage helfen, den Coachee dazu zu bewegen, sich aus seiner Komfortzone heraus zu bewegen.
    Ebenso werden festgefahrene Denk- und Handlungsmuster oftmals freundlich und bestimmt angesprochen, um diese durch den Coachee selbst zu hinterfragen.
    „Du liebst mich nicht!“ benutzt die eventuell vernachlässigte Ehefrau/Freundin, um den Partner dazu zu bewegen, sich zu bewegen. Und die Wirkung ist oftmals sensationell, stimmst´s?

    – Headlines
    „Bankenbranche – Eine korrupte Abzockerbranche?“
    Was glauben Sie, wenn Sie diese Headline in so manchem Wirtschaftsblatt veröffentlichen würden, würden Sie diesen Bericht lesen (wollen)?
    Mit ziemlicher Sicherheit!
    Provokante Aussagen wirken, weil unser Gehirn uns auch mit Erfahrungswerten versorgt, und nach Bestätigung sucht.
    Wer es versteht, im E-Mail Marketing oder anderen Kundengewinnungsalternativen kluge und provokante Aussagen zu benutzen, gewinnt (vielleicht) zukünftig mehr Kunden.

    – Provokation vs. Manipulation
    Ja, Provokation kann gezielt manipulativ eingesetzt werden. Eingesetzt da, wo es bisher keine Reaktionen gab. Und wenn man sich den Begriff „Manipulation“ genau betrachtet, stellt man fest, dass es zB. im Duden keine negative Begriffserklärung dafür gibt.
    Somit kann auch eine Person durch Provokation verbunden mit ein wenig manipulativem Beigeschmack, zielgerichtet zu einer bestimmten Lösung geführt werden.
    Beachten Sie dabei jedoch, dass Ihr Gegenüber diese Strategie ebenfalls beherrscht.

    Was hält Sie also davon ab, ab sofort ein wenig provokanter zu werden?
    Sind Sie ein Gewinner oder ein Looser?

  5. Hallo Herr Birri,
    zu Provdkationen gehören m.E.immer 2 Personen. Einer, der provoziert und einer der sich provozieren lässt. Ich habe es immer so gehalten. dass Provokationen durchaus zulässig und belebend sind unter Gesprächsüartnern, die sich gemessen an Selbstbewusstsein ebenbürtig sind. Jemanden zu provoziere, der sich nicht wehren kann, ist weder belebend noch steigert es die Produktivität. Es ist das was man Mobbing nennt. Es ist nur ein ungeeigneter Versuch das eigene fehlende Selbstbewusstsein aufzubessern.

    Zu dem Thema halte ich es auch mit Kant und dem kategorischen Imperativ.

    Herzliche Grüße
    Hans Matthiessen

    1. Sie sprechen den Kategorischen Imperativ an. Immer wenn es Unklarheiten in Bezug auf das Verhalten gewisser Leute gibt, gehe ich immer auch vom Kat. Imp. In dem Sinne: Kann es ein Grundgesetz sein, dass ich jemanden anschreie, mobbe, lächerlich mache etc.

  6. Sehr geehrter Herr Bruno Birri,
    ich lese gerade Ihren Artikel über Provokation. Er ist sehr Interessant.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich die Menschen direkt
    anspreche und ihnen klar sage was ich davon halte, fangen sie an nach zu denken. Es git auch Situationen, wo sie dann das gesagte auch positiv umsetzen.
    Ein Beispiel:“ Ich komme in ein Call Center und höre nur noch Aggressivität. Der Kunde benötigt eine Lösung, der Agent erklärt ihm noch welche Probleme es da gibt. Was kommt dabei heraus?
    Eskalation.
    Ich hatte dann einmal den Satz von mir gegeben.“ Hört mal auf mit eurem Z..krieg, wir brauchen jetzt jeden, egal wieviel er schafft. In Ruhe und mit Verstand. Nachdem die Unterschrift auf dem Vertrag war, kamen alle an und sagten:“ Das hat mal richtig spass gemacht mit dir zusammen zu arbeiten, war ja dann auch erfolgreich.“
    Es gibt zu wenig sehr gute Führungskräfte, die nach Fähigkeiten und Fertigkeiten ihre Mitarbeiter einschätzen können. Oft ist diese Provokation eher die Angst, das da jemand besser sein könnte.
    Diese Umgangsformen hatte ich in meinem Leben immer versucht zu vermeiden. Das bringt einem mehr Anerkennung ein.

    1. Provokation kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Oft ist es auch mit Überforderung zusammen hängend. Die Reaktion einer Situation der Ueberforderung kann dann als Provokation empfunden werden. Kann mir vorstellen, dass das in einem CallCenter soist.

      Die richigen Führungskräfte zu finden ist oft eine grosse Herausforderung. Doch was ist die richtige Führungskraft.

      Bei allen Fragen des Zusammenlebens führt mich das immer wieder auf den Kategorischen Imperativ des Immanuel Kant zurück: Verhalte dich so, als ob dein Verhalten ein Grundgsetzt ist.

      1. Guten Tag Herr Birri,
        ich hatte gerade eine Mail an meinen Coach gesendet der mich als Trainerin ausbildet.
        Er erwartet jeden Tag etwas positives aus meinem Leben. Ich habe mir durch den Verkauf und Planen von Küchen sowie im Marketing bei MB immer das positive aus jedem Gespräch heraus gezogen. Wenn ich mal keine Erfolg hatte, dann nehme ich mir den Grundsatz vor, raus Abstand gewinnen und einfach noch einmal nachdenken,:“Was kann ich jetzt besser machen, wo muss ich ansetzen.“
        Führt immer zum Erfolg. Vorraussetzung ist immer Bildung. Da oft durch diese „Provokationsspielchen“ gehen sehr gute Führungskräfte. was bleibt sind die, die das ganze noch mehr anheizen. Führt zu einem innerbetrieblichen Kollaps. Für mich ist eine Führungskraft die einmal Aufgaben verteilt ja nach Anforderung und auch selbst in der Lage ist, einfach mal, beliebn wir beim Call Canter, mit telefoniert, wenn Hochdruck ist. Mir wurde schon gesagt:“ Ich wäre da eine bessere Führungskraft.“
        Persönlich habe ich das nie so gesehen. Es waren einfach die Herausforderungen, die in dem Moment umgesetzt werden müssen.
        Einfaches Beispiel:“ Ich hatte einen Eska Call, es gab weder Kommunikaton, noch kam ich an diesen Menschen überhaupt heran. Ich bat ihn einfach, jetzt machen wir erst einmal Schluß an der Stelle. Ich bitte, dass sie sich einfach einmal zurück ziehen durchatmen zur Ruhe kommen, und dann melden sie sich bitte noch einmal.
        Schade das sie dann bei einem anderen Agent heraus kommen. Da es immer ein zweites Mal gibt, war es nach gewisser Zeit,wieder ein Call, dann genau diesen Kunden in der Leitung, er hatte sich dann bedankt für diese kurze Ruhepause und hatte bemerkt, dass er so schneller zum Ziel kommt. Einfach und sehr Wirkungsvoll. Ich hatte oft die Frage gehört:“ Sag mal wie machst Du das?“ Meine Antwort:“Ich tue es einfach.“ Lass den Druck, ich sitze eh schon genügend darunter, jetzt gilt es Verträge zu erhalten, und Arbeitsplätze zu sichern.
        So etwas macht mir spass.

        Anderes Beispiel:
        Als ich 13 war hatte ich ein Gruppe von 6jährigen, die Schwimmen lernen wollten.
        Es geht hier um Leistungsschwimmen. Auf den Bauch drehen sie sich ja von selbst, jedoch das Vertrauen zu erhalten, das Wasser trägt auch wenn sie auf dem Rücken liegen. Da haben die Kleinen Angst. Da mit Einfühlungsvermögen, Geduld und Ruhe, ihnen diese Ängste zu nehmen und dann Wow das Vertrauen Wasser trägt und jetzt die einzelnen Schwimmarten umsetzen.
        Da bekommen Sie ganz einfach ein echtes ehrliches Feedback. Damit kann auch gearbeitet werden. Alles andere ist nur ein gegenseitiges ausspielen und hat fatale Folgen.
        Die können wir uns jeden Tag im Fernsehen oder im Internet ansehen.

  7. Gegen Herausfordern, Aufmerksammachen etc. habe ich natürlich nichts.
    Ich betrachte Provokation von der Seite, wie es sprachlich in der Regel gebraucht wird. Und da ist es negativ.
    Ein Herausfordern ist zum Beispiel auch den anderen rhetorisch und fachlisch zu überzeugen.
    In Diskussionen bewusst zu überspitzen lockt vielleicht jemanden aus der Reserve sich auch endlich zu beteiligen.
    Ich kann auch konkret ansprechen: Herr X wie ist Ihre Meinung zu dem Thema… Anschliessend ist ein Aufgreifen möglich: Herr X, Sie haben A gesagt, aber haben Sie dabei auch bedacht, dass…
    (Das meine ich mit abholen und führen).

  8. Zunächst einmal: kluger Artikel, grandiose Bildauswahl, toller Blog. Provokation ist und bleibt ein essentielles Mittel in der Kommuikation generell. Man stelle sich mal vor wie sonst eine Minderheit auf sich und die eigenen Probleme aufmerksam machen soll? Ich denke an die Milchbauern und ihre Radikalität. Ich denke an die Griechen, die Ägypter. Provokation ist – wenn sie gut gemacht ist und schlau eingesetzt wurde – auf keinen Fall respektlos oder missachtend und kann mich daher dem ersten Kommentar nicht anschließen.

    1. Wenn ich Ihren Kommentar lese, dann überlege ich mir folgendes: Sie haben grundsätzlich recht, mit dem was Sie schreiben. Doch eben, ich frage mich – wo verlässt die Provokation den Anstand und baut sich eine unnötige Drohkulisse auf? Bei mir hat sich beispielsweise der Steinbrück mit seiner Kavallerie ganz tief in der Amygdala eingegraben und geht da nie mehr raus. Bei jeder Provokation der Steinbrückschen Art höre ich die Hufe der heran reitenden Kavallerie klappern.

  9. Ich finde, dass Provokation nie ein Mittel ist, nie angewendet werden sollte.
    Provokation ist respektlos, erniedrigend, missachtend…
    Wenn man den anderen aus der Reserve locken will bzw. muss. ist es probater ihn rhetorisch zu überzeugen.
    Es gibt Leute die können hervorragend über eine Sache reden bis der andere meint es ist seine Meinung…
    Wenn ich von jemandem etwas will und meine ich müsse den anderen dazu erst provozieren, dann stimmt etwas nicht. Nehmen wir den Fall des Mitarbeiters. Wenn ich meine nur durch Provokation etwas erreichen zu können, dann bin entweder ich falsch oder der Mitarbeiter. In der Politik ist es etwas anderes (speziell politischer Gegner). Aber auch da ist es viel besser wenn ich den anderen bei seinen eigenen Aussagen etc. abhole und dann in meine Richtung führe.

    1. Interessante Gedanken, danke dafür. Der Zweck heiligt die Mittel. Man hat Ziele und will die erreichen und erreicht sie durch Provoktation, indem dadurch die Gegenseite zu Reaktionen gefordert wird, die vielleicht unangemessen sind. Dies dient dem Provokateur als Legitimierung seiner Provokation.

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